Mehr Schwung beim Schwung Schmerzfrei auf dem Green
Golf: Viele verbinden damit lange Drives, präzises Eisenspiel, Distanz- und Rhythmusgefühl, aber auch lange Sommertage, viel Zeit an der frischen Luft und natürlich: Spaß. Mit Familie, Freunden und Bekannten. Den hat allerdings nur, wer das Golfspiel schmerzfrei bestreiten kann. Das sage ich nicht nur als Sportmediziner, sondern vor allem auch als passionierter Golfer. Welche Körperteile sind am stärksten von Schädigungen gefährdet? Wie können diese Schädigungen behandelt werden? Und wie kann man sich davor schützen, um das Grün motiviert und schmerzfrei zu betreten?
Körperhaltung und -Belastung
Jeder Golflehrer wird bestätigen: Das Wichtigste beim Golfen ist die richtige Körperhaltung und eine technisch saubere Ausführung. Denn gerade hier stecken die größten Risiken. Bei Hobby-Golfern sind vor allem Handgelenk, Ellbogen und Rücken, bzw. Wirbelsäule von Verletzungen gefährdet.
Der schmerzhafte »Golfer-Ellenbogen« ist oftmals auf Überbelastung zurückzuführen. Handgelenkbeschwerden sind meist Ursache einer unsauberen Schlagausführung: Ein Schlag ins Gras, auf einen Stein oder eine Wurzel sorgt dafür, dass der Schwung abrupt zum Stehen kommt. Sehr schmerzhaft. Der Rücken ist beim Golfspielen am stärksten gefährdet, weil er beim Golfschwung einer besonders hohen Belastung ausgesetzt ist.
Die meisten Golfschädigungen entstehen in der Phase vom Rückschwung (also vom Ausholen zum Schlag) bis zu dem Moment, an dem der Schläger den Ball trifft. Wer sich also nachhaltig vor Golfschäden schützen möchte, sollte die anatomischen Begebenheiten seines Körpers kennen – und sich mit den biomechanischen Eigenschaften beim Golfschwung auseinandersetzen.
Was passiert beim Golfschwung?
Beim Golfschwung kommen weit über 100 verschiedene Muskeln zum Einsatz. Dabei entstehen vor allem im unteren Rückenbereich enorme Kräfte, die das Vielfache des eigenen Körpergewichts betragen können. Das wiederholte Verdrehen beim Golfschwung ist die Hauptursache für Schmerzentstehung und Schädigung im Bereich der Lendenwirbelsäule. Eine ungenau ausgeführte Technik, Übereifer, mangelhafte Vorbereitung und fehlendes Training erhöhen zudem das Überlastungsrisiko.
Wie lassen sich Verletzungen behandeln?
Dr. med. Folker Boldt vom Landesinstitut für Sportmedizin Berlin und Prof. Dr. med. Roland Wolff vom Institut für Sportwissenschaft der Humboldt-Universität Berlin schreiben im Ärzteblatt: »Die Behandlung sollte neben der Empfehlung eines golfspezifischen Ausgleichs- und Fitnesstrainings auch eine Analyse und gegebenenfalls Modifikation des Golfschwungs beinhalten«. All die hier genannten Aspekte sind Teil meiner Behandlung.
In meiner Privatpraxis in Kleve stellen wir eine genaue Diagnose des Schmerzes oder der Problemzonen. Um so präzise wie möglich zu sein, verwenden wir unter anderem die 4D-Bewegungsanalyse. Ist die Diagnose gestellt, entwickeln mein Kollege und ausgewiesener Golfmediziner Dr. Herwegen und ich gemeinsam ein Therapiekonzept.
Bei Golfpatienten integrieren wir hier die Schwunganalyse. Nach genauer Befragung und einer speziellen manuellen Untersuchung erstellt Dr. Herwegen einen individuellen Trainingsplan – Ziel: Rehabilitation der betroffenen Körperpartie und Optimierung der Haltung beim Golfschwung. Vier Wochen nach Trainingsbeginn führen wir eine weitere Schwunganalyse zur Kontrolle durch – um die Fortschritte des Golfpatienten feststellen zu können. Zur besseren Analyse wird der Golfschwung dabei ggf. mit einer Videokamera aufgezeichnet.
Schwunganalyse und Training – auch ohne Schmerzen
Ich werde immer wieder von Patienten gefragt, ob Schwunganalyse und Training auch ohne Überlastungserscheinung sinnvoll sind. Die Antwort lautet: Ja. Schwunganalyse und Training machen selbstverständlich auch »ohne Beschwerden« Sinn. Beispielsweise zur Optimierung des Schwungs, zur Verbesserung persönlicher Ergebnisse oder zur besseren Einschätzung körperlicher Voraussetzungen.
Beides, Schwunganalyse und Trainingstherapie, können auch nach einer Operation sehr sinnvoll sein. Zum Beispiel bei Golfern mit einer künstlichen Hüfte, die zwar keine Beschwerden haben, aber nicht genau wissen, ob und wie sie sich mit dem neuen Gelenk belasten können.
Wie können Golfer Schädigungen vorbeugen?
Hilfreich ist, wie in vielen Sportarten, regelmäßiges Kraftausdauertraining der Rücken-, Rumpf-, und Bauchmuskulatur. Auch Gymnastik und Übungen für die Wirbelsäule sind förderlich. Wer es mit seiner Gesundheit ernst meint, sollte auch ein Aktivierungsprogramm durchführen, bevor es auf den Golfplatz geht.
Mein Kollege Dr. Herwegen sagt außerdem dazu: »Golfer sollten die Schwungbewegung den gesundheitlichen Besonderheiten anpassen und optimieren. So entlasten sie Wirbelsäule und andere Problemzonen. Auch die Fußbewegung, sowie Hüft- und Schulterstellung sollten regelmäßig von einem Golflehrer oder einem auf Golf spezialisierten Physiotherapeuten überprüft werden lassen.«
Noch ein kleiner Tipp von mir: Auch wenn Sie nicht das ganze Jahr 18 Löcher spielen können, versuchen Sie so oft wie möglich auf die Driving Range zu gehen und am Golfschwung zu arbeiten. Sie werden sehen, wie sich Ihr Handicap in der nächsten Golfsaison verbessern wird – ohne Schmerzen.
Mein Angebot: Mehr Schwung beim Schwung
Der sauber ausgeführte Golfschwung ist der Schlüssel zu Spaß und Erfolg beim Golfen. Wer die eigenen körperlichen Voraussetzungen kennt, die Wirbelsäule durch regelmäßiges Training stärkt und weiß, an welchen Schrauben er beim Golfschwung zu drehen hat, wird mit einem positiveren Körpergefühl auf den Golfplatz gehen.
Dr. Herwegen und ich helfen Ihnen dabei. Unser Basis-Angebot besteht aus:
- Anamnese (genaue Befragung)
- Manueller Untersuchung
- Schwunganalyse
- Kurze Trainingstherapie
- Individueller Trainingsplan
- Videoanalyse Körperhaltung
Sie möchten Ihren Golfschwung verbessern und schmerzfrei bleiben?
Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.